phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 72)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
Im Kampf für Demokratieerhalt und Frieden
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Eckart Haerter
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21.04.2025, (Oster-)Montag |

Der Osterspaziergang, besonders der am Ostermontag, ist auch immer
ein Anlass für Reflexionen, liebe Leserinnen und Leser. So ging es
auch schon dem Dr. Faust, als er zu Ostern mit seinem Assistenten
Wagner unterwegs war (Goethe, Faust I).
Uns zog es heute hinaus in Richtung Cheltenham-Park, dem früheren
Albani Friedhof (wo das Grabmal von Gauss steht). Im Bild oben die
Stadthalle von Göttingen, unser Konzerthaus, für dessen Erhalt
ich jahrelang mitgekämpft habe (s. Blog Nr. 66). Rechts im Bild
der Rand des Cheltenham-Parks, benannt nach der Göttinger
Partnerstadt in England.
Unser letzter Besuch hier lag lange zurück, umso mehr haben wir
das aus Büschen und Bäumen spriessende, frische Grün genossen.
Nur der Allgemeinzustand des eigentlich wunderschönen Parks löste
Entsetzen aus. Viele alte Bäume waren gefällt worden, die Anlage
ums historische Rohns'sche Badehaus verlottert, der sogenannte
Schwänchenteich, auf dem es zwar nie Schwäne aber immer reichlich
glückliche Enten gegeben hat, liegt ausgetrocknet da. Vor vielen
Monaten sollte er (nach meiner Kenntnis) nur gereinigt werden.
Aber das war vielleicht nur eine Ausrede. So wie es aussieht,
soll das wohl eine der berüchtigten, für Göttingen typischen,
Dauerbaustellen werden, auf denen es nie wirklich weitergeht,
und mit der daraus folgenden Langzeitbeeinträchtigung der
Lebensqualität für die Bürger.
Nun, wenigstens suggerieren Baustellen immer, dass dort eine
Verbesserung zumindest geplant ist. Viel schlimmer sind die weit
über die Stadtgrenzen Göttingens hinaus bekannt gewordenen Slum-Immoblilien,
die sich inzwischen in einem unteren Drittweltzustand befinden.
Zwar sehr grosse Wohngebäude, aber doch mit ordentlichem bürgerlichen
Komfort, die man zu moderatem (zum Teil sogar gehobenem) Mietzins
jeder deutschen Familie hätte anbieten können. Und so war es auch
am Anfang. Ein guter Bekannter von uns, promovierter Wissenschaftler,
hat dort gerne gewohnt.
Inzwischen sollen in dem schlimmsten Wohnkomplex die obersten 5
Stockwerke für unbewohnbar erklärt werden.
Wer mich kennt, weiss, dass der Ausdruck "links-grün versifft"
nicht zu meinem eigenen Ausdrucksrepertoire gehört. Im Verlauf meiner
langen Beobachtungszeit in der sozialpolitischen Wirklichkeit Deutschlands
ist mir jedoch klargeworden, warum es zu diesem Etikett gekommen sein könnte.
Es scheint so zu sein, dass in den links-grün regierten Kommunen der hohe
Stand der Verwahrlosung ein besonders auffälliger ist. Wenn also
grob charakterisierende Benennungen aufkommen, dann scheint die Schuld
dafür eher bei einer schlechten Politik zu liegen, als bei denen, die
das - vielleicht ein wenig zu brutal - aussprechen.
Nun ist das Osterfest vorbei, und die Reflexionen klingen ab. Morgen
am Dienstag geht der übliche Alltag wieder los. Vielleicht sollte man
heute Abend mal in die Goldberg Variationen reinhören - um selig
einzuschlafen...
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 71)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
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Eckart Haerter
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13.04.2025, Sonntag |

Tanzen ist immer gut, liebe Leserinnen und Leser, und als Tangolehrer
muss ich hinzufügen, Tanzen ist das Beste, was man sich antun kann.
Tanzen ist nicht nur ein geradezu ideales Mittel um körperlich gesund
und fit zu bleiben, sondern auch ein wunderbares Therapeuticum, um
Belastungen und Beeinträchtigungen des seelichen Wohlbefindens
loszuwerden und durch Gefühle reiner Freude zu ersetzen. Mit dem
Tanz als festem Bestandteil des Lebens lebt man einfach froher -
und länger
Diese Vorbemerkung musste heute einfach mal sein, angesichts
der aktuellen Scheusslichkeiten, die uns von den Regierenden
zugemutet werden. Die sind doch systematisch dabei, Russland
wieder als Feindbild aufzubauen. Der Kalte Krieg war doch
offenbar zu schön. Aber es ist ja nicht nur die Politik, die
uns das Lebensgefühl vermiest. Guckt euch doch mal auf der
Strasse um. Wir sind ein Volk von Alten und Gebrechlichen
geworden (uns selbst eingeschlossen).
Von uns gehen keine positiven Anstösse für eine bessere
Zukunft mehr aus. Leiden, Angst und Defätismus bestimmen
das Denken, und als Zuflucht dienen Essen und Trinken,
möglichst wenig arbeiten, viel verreisen (mit viel Essen und
Trinken) und schlimmstenfalls Alkohol und Drogen. Leute, so
geht's nicht. So kann man "keinen Staat machen".
Was wir brauchen, sind positive Denkansätze. Nicht: wieviel
tausende Panzer, Drohnen, Geschütze, Flugzeuge, Menschen,
Atomwaffen gar, brauchen wir, um einen Krieg gegen Russland
führen zu können, sondern:
1. Wir wollen überhaupt keinen Krieg mehr führen.
Nie wieder.
2. Wir schaffen deshalb unsere Armee ab und zeigen damit der
Welt, dass wir gar nicht in der Lage sind, in ein anderes
Land einzudringen.
3. Wir werben diplomatisch bei all den Ländern, die
uns potenziell als Gegner betrachten, darum, sich unserem
Denken anzuschliessen und ebenfalls der kriegerischen
Auseinandersetzung mit uns zu entsagen.
4. Natürlich müssen wir angesichts der weltweiten
Migrationsbewegung dafür sorgen, dass unsere Grenzen nicht
unerlaubt von ungebetenen Gästen überschritten werden.
Das machen übrigens alle Länder der Welt so, und das hat
auch nichts mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus oder
sonst irgend einer unterstellten "Feindlichkeit"
zu tun.
5. Unser neuer Bundesgrenzschutz, den es bekanntlich
(in seiner ursprünglichen Form) von 1951 bis 1975 schon gab
und der danach als Bundespolizei weitergeführt wurde,
muss so effizient ausgestattet, ausgerüstet und ausgebildet
werden, dass er seiner Aufgabe zu Lande, zu Wasser und in
der Luft hoch wirksam gerecht werden kann.
Das Personal der aufgelösten Bundeswehr wird umgeschult und
in den Bundesgrenzschutz übernommen.
6. Da in unserer Zeit leider nicht mehr ausgeschlossen
werden kann, dass Angriffe auf unser Territorium mit
ferngelenkten Waffen ausgeführt werden könnten, muss ein
neuer Bundesgrenzschutz selbstverständlich mit entsprechenden
Abwehrwaffen ausgestattet sein.
7. Zudem müsste (lediglich zum Zwecke der Abschreckung)
eine Einheit aufgestellt werden, die ebenfalls über solche
Kampfmittel verfügt, dass für den potentiellen Angreifer ein
allerhöchstes Risiko besteht.
Inzwischen empfehle ich aus den eingangs beschriebenen
Gründen, zu tanzen. Musik mit dem eigenen Körper in
Bewegung umzuwandeln und zu interpretieren, reinigt und
stärkt Körper, Geist und Seele. Durch den Tanz werden Bereiche
des Gehirns aktiviert, die Empfindsamkeit und künstlerische
Kreativität fördern. Solche Menschen braucht unser Land für
seine Friedensfähigkeit.
Das heutige Titelbild (ein offizielles Foto des jährlichen
Festival internacional Viva el Tango, Uruguay)
zeigt Ulrike und mich bei einem Auftritt im Cabildo
von Montevideo.
Das Cabildo ist in etwa vergleichbar mit unserem alten
Rathaus.
Wir haben fast alle unsere Auftritte improvisiert getanzt und
(ausser in besonderen Einzelfällen) nicht vorher choreographiert
und einstudiert.
Heute sind bei Showtanzpaaren sehr oft Anleihen beim
Eiskunstlauf oder dem Zirkus erkennbar, mit zum Teil atemberaubenden
artistischen Darbietungen. Abgesehen davon, dass wir so etwas
gar nicht gekonnt hätten, haben wir immer auf die unvergleichliche
Aussagekraft des traditionellen Tangos gesetzt und hatten Erfolg
damit. Der Tango muss nämlich nicht aufgemotzt werden, er ist
als solcher, sofern er gut getanzt wird, bereits in seiner
Reinform bühnenfähig.
Uruguay ist neben Argentinien Ursprungsland des Tangos. Über
unsere Art ihn zu tanzen schrieb die Festival-Leitung nach unserem
ersten Auftritt ins Folgeprogramm:
Su Show une la riqueza de Tango
tradicional con la estética
generada por los movimientos tangueros
del norte de Europa.
(Ihre Show vereinigt den Reichtum des traditionellen Tangos
mit der Ästhetik der Tangobewegungen aus Nordeuropa.)
Und nun zum Schluss noch Musik.
La Puñalada
ein Tango in Form einer Milonga, die wir unzählige Male getanzt haben, und
die aus unseren Kursen nicht wegzudenken war. Es spielt das Orquesta
Juan D'Arienzo.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 70)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
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Eckart Haerter
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11.04.2025, Freitag |

Als ich eben meinen Blick über unsere Vorräte schweifen liess, liebe
Leserinnen und Leser, Wasser aus Deutschland, Weisswein aus Frankreich,
Oliven aus Spanien, Tomaten (die wie erlesene Pralinen in hübschen
Geschenkschachteln angeboten werden) ebenfalls aus Spanien, Käse
aus Holland, Frühkartoffeln aus Zypern, dachte ich: eigentlich geht es
uns doch gut, wir können glücklich sein.
Natürlich gehört zum wahren Glück noch etwas mehr, denn "der
Mensch lebt nicht vom Brot allein", wie uns schon Jesus
lehrte. Ein sehr wahrer Satz, egal, ob wir jetzt gläubig sind oder
nicht.
Neulich war der Rattenbekämpfer da, um die Köderbehälter im Garten zu
kontrollieren. Ein stattlicher Mann, sichtbar und hörbar mit
Migrationshintergrund (ich habe ihn aber nicht nach seinen Wurzeln
gefragt), als plötzlich die Glocken von St. Johannis (Bild oben)
zu läuten begannen.
Dadurch inspiriert, wollte er wissen, ob ich religiös sei. Ich sagte:
Ja, sehr, aber privat, ich gehöre keiner organisierten Religionsgemeinschaft
an. Nun, ihm schien meine Antwort zu gefallen, worauf wir das Thema
wechselten. Gelebte Toleranz.
Es ist ja bekannt, dass die christlichen Kirchen seit langem einen
starken Mitgliederschwund zu verzeichnen haben. Die Gründe dafür
sind vielfältig. Tatsache ist aber auch, dass dadurch kein Vakuum
entstanden ist.
Längst haben sich andere Organisationen aufgetan, die mit den
früheren Mitteln der Kirchen versuchen, Anhänger für ihre
erdachten Heilslehren anzusammeln und an sich zu binden.
Die Methode ist relativ einfach. Man muss zuerst versuchen,
den Mitmenschen durch Beschwören von Horrorszenarien Angst
einzujagen und es schaffen ihnen Schuldgefühle einzureden,
dergestalt, dass sie durch ihre Art zu leben und zu sein
Schuld tragen. Sie sind Schuldige geworden. Doch Erlösung
ist möglich, aber nur mit dem richtigen Glauben.
So vereinfacht ausgedrückt arbeiten heute zum Beispiel politische
Parteien, verschiedene NGOs oder auch als aggressiv gewalttätiger
Arm die Antifa.
Es ist, wie früher bei der Kirche, eine Machtfrage. Der Glaube
bzw. die Gesinnung ist das Mittel, um Menschen zu entmündigen,
zu Mitläufern zu machen und Abweichler zu bestrafen.
Es geht darum, die eigene Gesinnung als die moralisch überlegene,
höherstehende zu etablieren und alle anderen als moralisch
minderwertig und diese in immerwährender Wiederholung (auch
und besonders durch willfährige Medien) als Rechtsradikale,
Rechtsextreme, Nazis, Rassisten, Populisten mit der Abscheu
der "Anständigen" zu belegen.
Wobei es dann keineswegs so ist, dass die Funktionäre in dem von
ihnen vorgeschriebenen Lebenswandel vorbildlich vorangehen oder
dass sie zu ihren vorgeblichen Idealen stehen. So propagieren die
früher angeblich pazifistischen Grünen heute auch eine
Wehrpflicht für Frauen. Da kann ich den Frauen nur zurufen:
Werdet schwanger, so oft ihr könnt!
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 69)
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Eckart Haerter
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06.04.2025, Sonntag |

Strahlende Sonne, trockene, kalte Luft, 5 Grad C und dazu Trockenheit
ohne Ende. Das ist seit Wochen das Wetter hier in der Heimat, liebe
Leserinnen und Leser. Aber die Natur lässt sich nicht beirren und
schickt, zögerlich noch, das frische Aprilgrün hinaus, so wie im
heutigen Titelbild vor den Türmen der Johanniskirche in Göttingen.
Das Bild ist von heute, ganz aktuell.
Natur und Kunst, das sind die hauptsächlichen Fluchtpunkte für den
Menschen, der angesichts dessen, was an Schrecklichem um einen herum
passiert, nicht verzweifeln will.
Walter Savage Landor (1775-1864) hat das schon vor 200 Jahren
so treffend in seinem Vierzeiler Finis ausgedrückt. Das kleine
Gedicht sollte man sich, besonders wenn man fortgeschrittenen Alters
ist, durchaus öfter mal vor Augen führen:
Finis
I strove with none, for none was worth my strife.
Nature I loved and, next to nature, art.
I warmed both hands before the fire of life,
It sinks, and I am ready to depart.
Bei uns, Ulrike und mir, sind die Fluchtpunkte im Bereich der Kunst
vor allem die klassische Musik und der Tango Argentino, in dem wir
selbst 30 Jahre lang aktiv waren. Nähere Auskünfte dazu gibt es in
unserer Homepage https://www.haerter-tango.info.
Viele Menschen, die als Teil eines Tangotanzpaars einmal die Freiheit
des Tango Argentino erlebt und seine unendlichen kreativen Möglichkeiten
erfahren haben, kommen von dieser Kultur nicht mehr los und begreifen
sie nicht selten als einen neuen Lebensinhalt, der Kräfte freisetzt,
die sie bis dahin bei sich selbst nicht einmal vermutet hätten.
Ich wollte heute einmal nicht über all die schrecklichen Zustände
schreiben, derentwegen sich unser Heimatland Deutschland in einem
so schmerzlichen Niedergang befindet. Auch die Darlegung unserer
Vorstellungen von Deutschlands Verhalten, wenn irgendwo auf dem
Globus Krieg herrscht, muss noch etwas warten.
Hören wir doch einfach einen berühmten Tango
:A Evaristo Carriego
komponiert von Edmundo Rovira und gespielt vom Orchester Osvaldo Pugliese.
Evaristo Carriego (1883-1912) war ein argentinischer Schriftsteller
und damit...
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 68)
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Eckart Haerter
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30.03.2025, Sonntag |

Heute im Bild die Weidenkätzchen vor unserem Fenster, liebe Leserinnen
und Leser. Nach einer langen Serie strahlender Sonnentage mit wolkenlosem,
tiefblauem Himmel und kalter, staubtrockener Luft, war der heutige Vormittag
dunkelgrau und feuchtkalt. Die bis gestern etwas zaghaft dahinkräpelnden
Weidenkätzchen schienen auf den Feuchtigkeitschub gewartet zu haben, denn
sie sind förmlich explodiert und zeigen sich jetzt in all ihrer Pracht.
Ostern naht, die Zeit der erwachenden Natur, an der man sich erfreuen kann.
Ich hoffe, auch meine vorigen beiden Blog-Nummern haben Freude ausgelöst:
über meinen Einsatz im Göttinger Tageblatt für das Göttinger Symphonieorchester
und in der nächsten Blog-Nummer gegen den Wahnsinn der Kriegsvorbereitungen.
Kredite in Höhe von Hunderten Milliarden Euros sollen für die Aufrüstung
aufgenommen werden. Etwas anderes, Neues, fällt den Regierenden nicht ein.
Denn so hat es die Menschheit im Verlauf der Jahrtausende doch schon immer gemacht.
Die regelmässige Abfolge von Friedens- und Kriegszeiten ist doch völlig normal.
Krieg kann nun mal "ausbrechen", jederzeit, so wie ja auch Unwetter ausbrechen
können. Und gegen solche Katastrophen muss man sich schützen und Vorsorge treffen.
Und zur Kriegsvorsorge gehört auch, dass man das Volk so schult und belehrt, dass es
kriegswillig wird. Herr Pistorius hat das schon vor Monaten öffentlich gesagt.
Immer wenn es um Krieg geht, ist das Volk der Schwachpunkt. Krieg geht eigentlich
immer von Regierenden aus. Von allein würden die Bürger, wohl keines Landes,
auf die Idee kommen, ein anderes Land zu überfallen, zu verwüsten und seine Menschen
zu misshandeln und zu töten.
Um Menschen zu solchem barbarischen Verhalten zu befähigen, muss man sie entsprechend
psychisch so stärken, dass sie von der Alternativlosigkeit des Krieges überzeugt
sind und bereit, "für das eigene Land - die Heimat -" (ja, an dieser
Stelle schäme ich mich nicht, eine verstohlene Träne zu zerdrücken). Für
die Heimat in den Tod zu gehen und auch seine Kinder, seine Familie, sein Haus,
seinen Garten, sein Auto und alles was sein ist, dafür zu opfern.
Und dazu ist es unerlässlich, dass die Regierenden die führenden Medien des
Landes auf ihre Seite bekommen, was in Deutschland schon sehr zufriedenstellend
gelungen ist. Und nicht nur die Medien. Auch die Defätisten, die Extremisten,
Faschisten, Kommunisten - schlicht die "Hetzer" in den sozialen Medien
und anderswo müssen aufgespürt und unschädlich gemacht werden.
Wie wir alle wissen, hat der demokratische Staat dazu die Mittel. Zensur findet
selbstverständlich nicht statt. Aber
Längst gibt es ein Netz von Meldestellen in Deutschland:
Wo kann ich Rechtsradikale melden?
Welche Meldestellen gibt es in Deutschland?
Wo kann ich Rassismus melden?
Wo melde ich eine Volksverhetzung?
Da gibt es für jeden anständigen Bürger ein reiches Betätigungsfeld,
ein Jagdrevier sozusagen.
Und weil die Regierenden im demokratischen Staat die Demokraten sind,
sind ihre Gegner Antidemokraten, und gegen die haben wir den Verfassungsschutz.
In der nächsten Nummer wollen wir phantastische-demokraten.de uns
mit der Frage befassen, was tun wir, wenn irgendein profilierungssüchtiger
Potentat eines Landes sich anschickt, Deutschland zu überfallen
und zu erobern.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 67)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
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Eckart Haerter
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23.03.2025, Sonntag |

Heute im Bild wieder einmal ein Foto von mir, liebe Leserinnen
und Leser. Es ist der Turm der Jacobikirche in Göttingen.
Dass ich ein kirchliches Motiv gewählt habe, hat seinen Grund.
Ich wurde nämlich heute Morgen von dem Gefühl heimgesucht, dass
der liebe Gott nicht mehr an meiner Seite ist. Und wenn es so wäre,
könnte ich es ihm auch nicht verübeln, denn ich gehöre zu denen,
die seine Existenz überhaupt in Frage stellen.
In dem Punkt halte ich es übrigens wie der berühmte
Literaturkritikerpapst Marcel Reich-Ranitzki (MRR), der im Interview
auf die Frage: "Glauben Sie eigentlich an Gott?" antwortete:
"Ach nein" und indem er mit der Hand nach oben, gen
Himmel wies, meinte: "Da izz keiner".
Der grosse Intellektuelle hatte die Fähigkeit, Dinge in sehr
vereinfachter Form, aber treffend, auf den Punkt zu bringen.
Oder auch die Szene in einer Folge der englischen Krimiserie
Inspektor Barnaby, als ein Reverend vor dem Altar mit seinem Herrn
hadert und ausruft: "Nicht Du hast uns, wir haben Dich geschaffen!"
Auch das eine sehr plausible Sichtweise.
Ich hatte auch als Jugendlicher schon meine Zweifel, wenn Gott
für die Nahrung gedankt werden sollte, die er uns gegeben hat.
Mein Gedanke war immer, was haben diejenigen Menschen getan, die
der Herr nicht satt werden lässt?
Wenigstens steht heute auf den Koppelschlössern der Soldaten nicht
mehr: Gott mit uns, und meines Wissens werden heutzutage vor
dem Einsatz auch nicht mehr die Kanonen von den Geistlichen gesegnet
und mit Weihwasser besprengt.
Ansonsten hat sich aber nicht sehr viel geändert. Zurzeit laufen wieder
die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. Aus der CDU kam der Vorschlag,
auch wieder Jugendoffiziere in die Schulen zu schicken, denn je jünger
die Angesprochenen, desto leichter sind sie verführbar und für das
Abenteuer Soldatsein zu begeistern. Deutschland hat in dem Punkt eine
reiche Erfahrung.
Bald ist wieder Ostern, die Zeit der Ostermärsche der Friedensbewegung.
Haben die jemals etwas genützt? Ich selbst habe gestern den Berliner
Appell unterschrieben. Dessen Motto ist ganz leicht verständlich:
Nie wieder Krieg.
Leider verstehen unsere Regierenden das aber gar nicht, und die
deutschen Wählerinnen und Wähler ("Die Wählenden") haben
wieder mehrheitlich dieselben gewählt wie immer.
Dabei ist das alte Motto der Friedensbewegung schon seit vielen
Jahrzehnten so einfach wie überzeugend:
Stellt Euch vor, es ist Krieg und keiner geht hin!
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 66)
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Eckart Haerter
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15.03.2025, Samstag |
Heute im Bild (unten) wieder etwas von mir, liebe Leserinnen und Leser.
Es ist eine Meinungsäusserung zu einem lokalpolitischen Thema, das
meines Erachtens in seiner Bedeutung weit über die Grenzen
Göttingens hinausgeht. Erschienen heute im Forum des Göttinger Tageblatts:

Ich glaube, die Problematik erschliesst sich vollständig aus
meiner Veröffentlichung. Wir kennen alle Seiten des kulturellen
Spektrums. So haben wir viele Jahre lang auch im
soziokulturellen Umfeld gearbeitet und wurden von den meisten
(nicht allen) dort angesiedelten Kräften wie ekle
Gegner behandelt. Für diesen Ruf genügte es, dass man sich zum
Tangotanzen nun mal nicht unbedingt im Gammel-Look begibt.
Das schlimmste Schimpfwort ist dann das Wort "elitär".
Ähnliches geschah, als einflussreiche Kräfte des politischen
Spektrums den Abriss der erst 1964 erbauten Göttinger Stadthalle
forderten. Deren Makel bestand darin, dass dort klassische Musik
aufgeführt wird, und die ist - natürlich - "elitär".
Wie viele andere auch, habe ich lange Zeit für den Erhalt der
Stadthalle gekämpft, und wir haben schliesslich gewonnen. Jetzt geht
es wieder los. Nun soll das Göttinger Symphonieorchester aus der
Stadthalle verbannt werden, weil die Miete zu teuer ist. Am liebsten
würde man das (1862 gegründete) Orchester ganz auflösen. Auch jetzt
wird versucht, in Teilen der Bevölkerung Antipathie gegen die
vorgeblich "Elitären" zu schüren, für deren Vergnügen
man keine Steuergelder verschwenden sollte.
Ich glaube es ist verständlich, dass es sehr schwer ist, den für
solche Argumente zugänglichen Mitmenschen den Wert von
Sinfonieorchestern und klassischer Musik begreiflich zu machen.
Natürlich werden wir weiter kämpfen. In einer Stadt, die
Nobelpreisträger und andere weltbekannte Wissenschaftler beherbergt,
sollte es gelingen, den Kulturfremden nicht das Feld zu überlassen.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 65)
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Eckart Haerter
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09.03.2025, Sonntag |

Heute im Bild wieder ein Foto von mir, liebe Leserinnen und Leser.
Eine Platane an der Berliner Strasse in Göttingen. Das Bild ist so
symbolträchtig für Beständigkeit inmitten des ewigen Wandels der
Natur, dass ich es öfter verwende. Dieser prachtvolle alte Baum
ist seit Jahrzehnten einer meiner besten Freunde, und er enttäuscht
mich nie.
Heute sind seine Zweige noch kahl, aber die zurzeit sehr stark
strahlende Sonne lässt mit Macht den Frühling erahnen. Mit allen
Sinnen spürt man, was Mörike 1832 dichtete:
[...]
"Veilchen träumen schon, wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton
Frühling, ja du bist's, Dich hab ich vernommen!"
Das kleine Meisterwerk kennen sicher alle noch aus der Schule.
Falls vergessen, mit Google ist es in Sekundenschnelle auf dem
Bildschirm. So gut hatten wir es in unserer Schülerzeit nicht.
Alles musste man sich aus Büchern, vor allem aus gedruckten
Nachschlagewerken mühsam erarbeiten. Aber auch das hat Spass
gemacht. So wie es auch grossen Spass gemacht hat, den Tango Argentino
zu entdecken und ihn sich zu erarbeiten, als es in Deutschland
praktisch noch keine originale Tangomusik und kaum Literatur
zum Thema Tango zu kaufen gab.
Bibliographie, zu wissen wo etwas steht, in welchem Nachschlagewerk
man Gesuchtes findet, das war eine der Hauptkünste der Bibliothekare.
Und dann war auf einmal all dieses Wissen überflüssig, weil nicht mehr
nötig. Die Digitalisierung macht ganze Berufsbilder obsolet (und
schafft doch auch wieder neue). Der Wandel in der Berufs- und
Arbeitswelt ist so dramatisch, dass praktisch kein Beruf davon
unberührt bleibt, auch die am höchsten qualifizierten nicht.
Es ist so, wie es schon immer war: Alles ist im Fluss...
Ja, sogar künstlerische Tätigkeiten werden zunehmend von
künstlicher Intelligenz und entsprechenden Maschinen übernommen
werden können. Im Stil von Monet zu malen oder in Mozarts Stil zu
komponieren oder zu dichten wie Mörike, wird für die KI immer
realistischer.
Da fragt sich insgeheim doch jeder, der mehr oder weniger
qualifiziert arbeitet, wann bin ich dran? Wann wird mein Können
nicht mehr gefragt sein?
Bei unserer eigenen Tätigkeit als Tangotänzer und Tangolehrer,
wird die Lehrtätigkeit sicher sehr bald nicht mehr von schwitzenden
Menschen durchgeführt werden müssen. Avatare könnten in Videos
die kompliziertesten Figuren in jedem gewünschten Detail, jedem
gewünschten Tempo und in unendlich vielen Wiederholungen
perfekt darstellen. Und wer den Tango kennt, weiss, dass diese
Tanzkultur eine ungezählte Menge an Figuren aufweist, mit zum Teil
unerhörter Vertracktheit und Schwierigkeit, die kein Tangolehrer
in Gänze beherrschen kann.
Beim Tangotanzen geht es nicht primär um die Anzahl an
komplexen Figuren, sondern einzig und allein darum, die Musik im Augenblick
des Tanzens glaubhaft und überzeugend - als Paar in einem kreativen Akt -
in die typischen, faszinierenden Bewegungen des Tangos einzuverwandeln. Am
Rio de La Plata spricht man von der Pinta, von dem authentischen
Ausdruck, den das Tanzpaar kraft seiner eigenen Individualität rüberbringt.
Wenn man das schafft, hat man die Zuschauer gewonnen und ihre Sympathie.
Ähnliches vermag ich derzeit nur in der Tätigkeit von Schauspielerinnen
und Schauspielern zu erkennen. Bei denen geht es auch darum, eine Rolle
mithilfe ihrer eigenen Individualität zu verkörpern und glaubhaft
auszufüllen.
Beim Tangotanzen kommt aber noch hinzu, dass die Tanzpaare sich mit einer
kreativen Freiheit bewegen können, die rollengebundene Schauspieler
nicht haben. Beim Tangotanzen gibt es keine vorgeschriebenen Figuren,
sondern die Tanzpaare lassen sich während des Tanzens intuitiv und
kreativ von der Musik und dem Rhythmus in die Figuren und
Bewegungen des Tangos leiten, die ihnen die Musik eingibt.
Fehlt zum Schluss nur noch das "Bekenntnis" der Tango
Confesión.
Confesión, Tango 1931
Musik: Enrique Santos Discépolo
Text: Enrique Santos Discépolo / Luis César Amadori
Es spielt das argentinische Conjunto La Chicana mit der Sängerin
Dolores Solá
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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02.03.2025, Sonntag |
Heute im Bild eine Landschaftsansicht aus der Gemeinde Friedland
bei Göttingen, liebe Leserinnen und Leser. Die Landschaft unserer
Heimat.
Hier kamen zwischen September 1955 und Januar 1956 die letzten
freigelassenen deutschen Kriegsgefangenen aus Russland an.
Sie hatten, manche noch viel länger als 10 Jahre, in Russland
für den Krieg büssen müssen, den die meisten sicher nicht
gewollt hatten.
Jetzt ist wieder Krieg in Europa. Diesmal hat ihn aber nicht
Deutschland angefangen, sondern Russland, und Deutschland hat
die Pflicht, alles Menschenmögliche zu tun, um in diesen Krieg
nicht hineingezogen zu werden. Krieg mit deutscher Beteiligung
darf es nie mehr geben, auch wenn die ehemals angeblich
pazifistischen Grünen nun zu den eifrigsten Kriegstrommlern
gehören.
Was aber, wenn ein anderes Land sich anschickt, mit seinen
Staatsangehörigen (oder auch angeworbenen anderen) die
Grenzen unseres Landes gewaltsam zu überschreiten?
Für den Fall brauchen wir natürlich wieder (wie zwischen
1951 und 1955) eine vorzügliche Grenzpolizei, den
Bundesgrenzschutz, der illegale Grenzübertritte verhindert -
mit allen dafür notwendigen Mitteln.
Sollte der Angriff, so wie heute üblich, mit Drohnen und
Raketen erfolgen, mit denen unsere Städte in Schutt und
Asche gelegt werden sollen, dann brauchen wir selbstverständlich
ähnliche und möglichst noch viel bessere solcher Waffen, die
geeignet sind, jeden Machthaber abzuschrecken, der beabsichtigt,
unser Land in feindlicher Absicht zu betreten.
Dies alles im Rahmen der Grenzsicherung unseres Landes zu Lande,
zu Wasser und in der Luft, ausgeübt durch die Elite-Polizeitruppe
Bundesgrenzschutz.
Eine Armee, die mit zig-Tausenden in ein anderes Land einrücken
könnte, soll es nicht mehr geben. Deutschland ohne Militär, dem
Frieden verschworen, lediglich mit einem stationären Bundesgrenzschutz
zur Sicherung der Unversehrtheit unseres Landes.
Die Botschaft muss sein: Wer schiessen will, soll schiessen, aber
Deutschland macht nicht mit.
Allerdings sind alle heutzutage möglichen, spiessigen Bundesregierungen
nicht fähig, strategisch neu zu denken. Alles geht immer wieder nach
den ganz alten Mustern. Deswegen wird auch der hemdsärmelige und oft
nicht sehr feinsinnig auftretende US-Präsident Trump so gefürchtet
und verteufelt. Denn der ist fähig, Weltpolitik ganz neu anzugehen.
So neu und so energisch, dass die Europäer in Schockstarre verfallen
sind.
Das einzig Vernünftige, was ich in letzter Zeit von einem deutschen
Politiker gehört habe, war die Aussage von Herrn Habeck, dass die
Grünen einen Hang zur "moralischen Überheblichkeit"
gehabt hätten. Eine bitter notwendige und überfällige Selbsterkenntnis.
Denn dieses angemasste Bewusstsein, einer moralisch höherstehenden Instanz
anzugehören, war ja bisher einer der Gründe für den Erfolg dieser Partei
gewesen. Von dieser Attitüde haben sich alle anderen deckeln lassen.
Es war den Grünen gelungen, in die Lücke vorzustossen, die die
Kirchen hinterlassen hatten. Grün, Klima, Vegan als Ersatzreligion
mit Geboten und Verboten, Beschuldigungen und Verurteilungen. Und
darüber die grünen Funktionäre als Bischöfe.
Weil es heute aber nicht mehr so einfach ist wie im Mittelalter,
Menschen durch angeredete Sünden einzuschüchtern, sind ihnen
grosse Teile ihrer Anhänger wieder abgewandert. Herr Habeck hat's
anscheinend verstanden, aber zu spät.
Nun sollen wir also wieder dieselbe Regierung bekommen wie fast
immer, z.B. in den 16 Jahren der Regierungszeit Merkel. Egal
wie und was die Wähler gewählt haben. Im Notfall kann man eine
Wahl ja auch immer noch "rückgängig machen". Mit diesem
berühmten Zitat von Frau Ex-Bundeskanzlerin Dr. Merkel möchte
ich, in satirischer Absicht, für heute schliessen.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 63)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
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Eckart Haerter
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22.02.2025, Samstag |
Heute im Bild die blühenden Schneeglöckchen am historischen Göttinger
Stadtwall mit dem schon vor Jahrhunderten zugemauerten Rosdorfer Tor
(bei genauem Hinsehen erkennbar. Foto von mir).
Schneeglöckchen, die Vorboten des Frühlings und tausendfache
unschuldige Mahner der Natur für Frieden und Demokratie, liebe
Leserinnen und Leser.
Die Zuwanderung aus anderen Ländern und Kontinenten hat Millionen
wunderbarer Menschen nach Deutschland gebracht, die in Heilberufen
und Pflege, in Restaurants, Schneidereien, Werkstätten und zahllosen
anderen Arbeitsplätzen helfen, unser Land noch so einigermassen am
Laufen zu halten. Dafür dürfen wir diesen neuen Mitbürgerinnen und
Mitbürgern echt dankbar sein.
Leider hat die leichtfertige und wenig verantwortungsvolle Politik
auch eine illegale Masseneinwanderung ermöglicht und gefördert, die
Tote, Verletzte, Traumatisierte, Beraubte und Geschändete unter
unseren Mitbürgern hinterlassen hat, und die zugleich zu einer
Verrohung und Brutalisierung im gesellschaftlichen Miteinander
geführt hat.
Leidtragende dieser Zustände sind alle, wir alteingesessenen
Deutschen und alle anständigen Zuwanderer gleichermassen.
Morgen wird gewählt. Wenn es nach den alten, etablierten Parteien
ginge, wäre alles immer so weitergegangen. Nach jedem Messermord,
nach jedem Hineinrasen mit dem Auto in Menschenmengen, die
gleichen Betroffenheits-Rituale. Sprechblasen des Bedauerns, Kerzen,
Blumen, und die immer gleichen Teile der Bevölkerung, die nach
jedem Mord voller Empörung auf Strassen und Plätzen lautstark
"gegen Rechts" demonstrieren.
Deutschland ein Irrenhaus? Ja, und noch schlimmer. Während der
(sich oftmals recht ordinär gebärdende) US-Präsident Trump mit
seiner Offensive für Frieden begonnen hat, plärren die völlig
unfähigen und machtlosen deutschen Politiker, zusammen mit
ihren Journalisten der Leitmedien, in Kriegsrhetorik.
Aber jetzt soll endlich kräftig aufgerüstet werden. Gestern
wurde jubelnd davon gesprochen, dass militärische Aufrüstung
50.000 neue Arbeitsplätze bringen könnte.
Gleichzeitig musste man zugeben, dass die einmal führende
Technologie- und Wissenschaftsnation Deutschland heute
(im Verein mit den europäischen Freunden) in der
Weltraumtechnologie hoffnungslos hinter den USA, China und
Indien zurückgeblieben ist.
Stattdessen krachen hier die Brücken zusammen, vermüllen
die Städte, vergammeln die Schulen, schaffen es die oft
hervorragenden Lehrkräfte nicht mehr, adäquat Bildung zu
vermitteln, herrscht immer mehr Medikamentenmangel, weil
uns die Politik von China und Indien abhängig gemacht hat.
Jetzt sollen wir sie wieder wählen. Wahlkampf ist ein sinnloses
Ritual der Geldverschwendung. Denn was sie in den Jahren davor
gemacht haben, das haben wir ja alle miterlebt. Dann müssen
wir wohl daran glauben, dass nach dieser Wahl nun aber
wirklich alles besser wird.
Es ist schon Sonntag! Na dann auf zum Kreuzchenmachen!
"Fahnen von Scharlach, Lachen, Wahnsinn, Trompeten!!"
(Georg Trakl)
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 62)
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Eckart Haerter
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15.02.2025, Samstag |
Im Bild bin ich heute selbst zu sehen, liebe Leserinnen und Leser,
aufgenommen in meinen jüngeren Jahren auf einem Gesellschaftsabend
bei der Bundeswehr. Es ist das einzige Bild aus jener Zeit, das mich
so erheitert zeigt. Auch in der Politik gibt es leider eher wenig
zu lachen, meist ist einem mehr nach Weinen zumute. In dieser
Woche aber musste ich angesichts der Ereignisse in der Politik an
das obige Bundeswehrbild denken, denn meine Heiterkeit war nur schwer
zu bremsen.
Schock, Ablehnung, ungläubiges Entsetzen, sprach aus den Mienen der
ganzen Riege unserer links-grünen Fernsehjournalistinnen, als sie uns
mit verkniffenem Zug um den Mund erzählen mussten, dass Herr Trump
angefangen hat, eins seiner Wahlversprechen zu realisieren, nämlich
den Ukrainekrieg zu beenden. Die Journalistin, die gegen 21,30 Uhr im
WDR Fernsehen aus Kiyiv berichtete, verstieg sich sogar zu der
kaltschnäuzig empathiefreien Bemerkung: "Schwere Zeiten kommen
auf die Ukraine zu." Entlarvender geht's nicht mehr.
Was Herr Trump getan hat, habe ich in der online Ausgabe der NZZ
wie folgt kommentiert:
"Unser neuer Präsident" hat getan was nötig ist,
um den Krieg zu beenden: er hat sich an den
Zuständigen gewandt.
Die europäischen Statisten haben dabei nichts
zu melden, sie können zugucken.
Herr Trump hat Europa und der Ukraine einen
grossen Dienst erwiesen, denn Krieg wäre
das Schlimmste, was uns passieren könnte.
Krieg in Europa wäre die Zerstörung der
Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.
Und die Ukraine bräuchte dringend Waffenstillstand,
Ruhe und Wiederaufbau.
Aber es kam noch besser. Trump schickte seinen Vize nach
München zur Sicherheitskonferenz. Und Herr Vance hat
ebenfalls getan, was nötig war. Er hat nicht etwa über
Sicherheit gesprochen, sondern den kleinen, europäischen
Laiendarstellern und Wichtigtuern erklärt, wie Demokratie
geht - einfach so. Eine Sternstunde in der Politik. Und
so erfrischend, geradezu ein Befreiungsschlag, dass er
keinen Zweifel daran gelassen hat, dass die Europäer in
ihrem derzeitigen Zustand, wenn sie Angst vor ihren
Wählern haben, keine Chance haben, von Amerika anders
als Statisten behandelt zu werden.
Zum Totlachen das ganze (s. Bild oben), wenn es nicht so
erschütternd und traurig wäre.
Im Grunde hat Vance das gesagt, was ich in meinem Blog
Nr. 60 geschrieben hatte.
In www.welt.de klingt das so:
US-Vizepräsident J.D. Vance hat davor gewarnt, mit einer
Ausgrenzung populistischer Parteien den Willen vieler
Wähler zu übergehen. Keine Demokratie werde es überstehen,
"Millionen von Wählern zu sagen, dass ihre Gedanken
und Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Bitten um Hilfe ungültig"
oder "nicht demokratisch" seien, sagte er bei der
Münchner Sicherheitskonferenz. Demokratie beruhe auf dem
heiligen Prinzip, dass die Stimme des Volkes zähle. Ohne
die AfD beim Namen zu nennen, fügte Vance hinzu:
"Es gibt keinen Platz für Brandmauern."
Und ich füge für mich selbst hinzu: Wie ich bereits in
Blog Nr. 60 geschrieben habe, beziehe ich keine Position
für irgend eine Partei - für keine.
Es geht in diesem Blog (unter anderem) um den Erhalt
der Demokratie in Deutschland, die schon unter Frau
Merkel empfindlich beschädigt wurde.
Der Gipfelpunkt ihres Demokratieverständnisses fokussierte
sich in ihrer Forderung: "Die Wahl [des demokratisch
gewählten thüringischen FDP-Ministerpräsidenten] muss
rückgängig gemacht werden". (Weil die AfD mit gestimmt
hatte.)
Die Rede von Vance gehört in die deutschen Schulbücher!
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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Eckart Haerter
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08.02.2025, Samstag |

Heute, an diesem schönen Tag, liebe Leserinnen und Leser,
seht Ihr uns (Ulrike und mich) bei der Ausübung unseres Jobs:
Wir tanzen einen Tango und zwar an jenem Tag im März, in
Hamburg, live in einer Fernsehsendung mit Publikum des NDR.
Daher ist der NDR auch Urheber des Fotos.
Ja, das ist nun schon ein paar Jahre her.
Heute kann man das Foto als "Tanz auf dem Vulkan"
interpretieren. Die gute alte Zeit ist vorbei, Deutschland
im Niedergang, das deutsche Volk stirbt aus und wird durch
Menschen aus anderen Ländern und anderen Kontinenten
ersetzt.
Tragisch ist diese Entwicklung aber nicht. Sie wäre es,
wenn sie Deutschland wie ein unvorhergesehenes Unglück
treffen würde. Aber das ist nicht so. Wenn das deutsche
Volk seine Anzahl an Menschen nicht mehr aufrechterhalten will,
dann ist sein allmähliches Verschwinden ein ganz natürlicher
Prozess, und damit absehbar und auch berechenbar. Man kann
in etwa voraussagen, wann die sogenannten Biodeutschen in
unserem Land in der Minderheit sein werden. In den Schulen
ist das teilweise schon jetzt deutlich erkennbar, weil es
immer mehr Klassen gibt, in denen bis zu 80% der Schüler
nicht Deutsch sprechen.
Gestern ging mir - ganz hartnäckig und stundenlang -
eine Phrase aus Mozarts Violinkonzert Nr.5 in a-Dur durch den Kopf.
Völlig abgehoben, nicht von dieser Welt, fast spöttisch
das Motiv. Und mir wurde bei diesen Tönen wieder einmal
bewusst, wie unbedeutend wir sind mit unseren selbstgemachten
Problemen.
Alles ist Geist. Mozart hat es gefühlt und verkörpert
und in Tönen zum Ausdruck gebracht. Zeitlos für die
Menschheit.
Die Stelle, die mir nicht aus dem Kopf ging, war diese gelb markierte,
die im 1. Satz mehrmals vorkommt, auch schon ganz am Anfang:

Der belgische Geiger Arthur Grumiaux (1921-1986), ein
besonders für seine Mozart-Interpretationen berühmter
Musiker spielt das
Violinkonzert a-Dur von Mozart zusammen mit dem London
Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Colin Davis
(1927-2013).
Auch das Orchester und der Dirigent gehören ja zu den
ganz Grossen in der Welt der Musik.
Auch mein leider viel zu früh verstorbener Bruder Henning,
der selbst Geiger war, mochte Grumiaux besonders. Wir
haben ihn einmal gemeinsam (und zu dritt) in Göttingen
live mit dem Beethovenkonzert gehört. Ein unvergesslicher
Abend mit dem Göttinger Symphonieorchester.
Fluchtpunkte, wenn um uns herum die alten Werte, Sicherheiten
und Traditionen zusammenbrechen. "Denn alles was entsteht,
ist Wert, dass es zugrunde geht" sagt schon Mephisto,
der Teufel in Goethes Faust. Aber wie Dürers Ritter,
der weder Tod noch Teufel fürchtet (auf seinem Bild Ritter,
Tod und Teufel), machen uns unsere Fluchtpunkte immun
gegenüber den Schrecken, die uns in dieser Zeit umgeben.
"Doch der Künste Frühlingssonne lässt aus
Leiden Licht entstehen" dichtet Christoph Kuffner für
Beethovens Chorphantasie. Recht hat er, auch wenn er mit
seinen Chorphantasieversen (für meinen Geschmack) manchmal
nur knapp am Kitsch vorbeischrammt.
"Schmeichend hold und lieblich klingen unseres Lebens
Harmonien und dem Schönheitssinn entschwingen Blumen sich,
die ewig blühen...
In diesem Sinne...
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 60)
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02.02.2025, Sonntag |

Aus gegebenem Anlass heute im Bild, liebe Leserinnen und Leser:
Weltliche Macht und geistliche Macht in unmittelbarer Nachbarschaft:
Das Alte Rathaus und die Johanniskirche in Göttingen, beide
13./14. Jahrhundert. (Foto von mir)
Der folgende Passus wurde laut BZ - Berliner Zeitung aus
einem Interview des WDR mit der beeindruckenden Persönlichkeit Frau
Margot Friedländer herausgeschnitten, der 103-jährigen
jüdischen Auschwitz-Überlebenden. Ihr Zitat, das der WDR
nicht an die Öffentlichkeit gelangen lassen mochte, soll
unserem heutigen Blog vorangestellt werden:
"Diese Migration, die gekommen ist, da sind welche schon als
Kleinkinder mit Antisemitismus aufgewachsen und aufgehetzt worden.
Ich bin nicht überrascht. Nur enttäuscht und traurig. Ich hasse nicht.
Aber ich bin traurig."
Ich finde dieses Zitat in zweifacher Hinsicht so ausserordentlich
wichtig. Was Frau Friedländer ausspricht, ist eine Tatsache,
die seit 2015 in der öffentlichen Debatte wohl so weit wie irgend
möglich totgeschwiegen werden soll. Stattdessen wird seitens der
Politik und der Medien allgemein tendenziell so berichtet und
kommentiert, dass der Eindruck entstehen muss, es habe vor etwa
10 Jahren im deutschen Volk ein Gesinnngswandel stattgefunden, hin
zu einem neuen Antisemitismus.
Wir, als schon sehr "lange hier Lebende", können aus
eigener Erfahrung berichten, dass dies nicht so ist. Wir Deutschen
hatten seit dem Ende des 2. Weltkriegs bis heute kein Problem mit
Antisemitismus. Vielmehr wird er dem deutschen Volk systematisch
angedichtet. Selbst im 3. Reich waren die Durschnittsdeutschen tief
in ihrem Innern nicht antisemitisch. Es waren die Nazis, die
versuchten, mit ihrem krankhaften Antisemitismus das deutsche Volk
zu infizieren. Leider auch teilweise mit Erfolg.
Margot Friedländer hat mit ihren schlichten, erschütternden Worten
das gesagt, was übrigens auch der syrische Göttinger Universitätsprofessor (em.)
Bassam Tibi schon vor Jahren gesagt hat. Dass er ganz selbstverständlich
antisemitisch erzogen und aufgewachsen ist, und dass er erst im
Kontakt mit seinen jüdischen Professoren in Deutschland zur Erkenntnis
und zum Umdenken gefunden hat.
Das Widerwärtige, was zurzeit in Deutschland stattfindet, ist die
versuchte (und teilweise erfolgreiche) Gehirnwäsche bestimmter
Kreise und ihrer Medien, den deutschen Bürgern einen dauerhaften
und zur kollektiven Depression führenden Schuldkomplex einzuimpfen
und zugleich die wahre Ursache für den neu entflammten Antisemitismus
in Deutschland zu vertuschen. Deshalb musste auch das Zitat von
Margot Friedländer unterdrückt werden.
Unser Kampf für den Erhalt der Demokratie verlangt auch, zu
dem neuerlichen Affentheater im Bundestag Stellung zu nehmen.
Wieder einmal wird der Weltöffentlichkeit vorgeführt, wie
schwer sich die Deutschen tun, eine stabile Demokratie zu
etablieren. Dabei trifft im aktuellen Fall die AfD keine Schuld.
Es sind die etablierten Parteien, die sich selbst demokratisch
nennen, die mit abenteuerlichsten Klimmzügen die Belastbarkeit
des demokratischen Systems auf die Probe stellen.
Der Sachverhalt ist doch der, dass eine zugelassene Partei mit
etwa 20% Stimmenanteil im Bundestag sitzt und demzufolge auch
bei Abstimmungen mit stimmen darf. Soweit so gut. Doch jetzt
kommen die sogenannten Demokraten ins Spiel, die verabredet haben,
dass die Stimmen der AfD nur dann gültig sein dürfen, wenn
sie für das Gesamt-Abstimmungsergebnis keine Rolle spielen.
Allein diese Beugung der Demokratie durch die sich selbst
demokratisch nennenden Parteien sind der Grund für das
politische und gesellschaftliche Tohuwabohu in Deutschland,
weil der - lange überfällige - Tabubruch von Fiedrich Merz
wieder die üblichen, sendungsbewussten "Volksmassen"
auf die Strassen treibt, die offenbar gar nicht wissen, was
Demokratie heisst.
So wie auch von den ewigen tumben Mitläufern im gutmenschlichen
Massenwahn - nach allen Messerangriffen und Mordanschlägen mit
muslimischem Hintergrund - der Aufruf zum Verbot der AfD
herausgebrüllt wird.
Ich habe in diesem Blog, besonders ganz am Anfang, schon oft
zu diesem Thema Stellung bezogen und tue es wieder. Wenn
die AfD eine für unsere Demokratie gefährliche Gruppierung
ist, dann verbietet sie. Das wäre eine saubere Lösung. Dann
könnte sie auch nicht mehr in den Parlamenten sitzen und
keine Abstimmung der "Demokraten" mehr störend
beeinflussen.
Lasst ihr sie aber weiterhin zu, weil man sie nicht verbieten kann,
dann steht der AfD auch das gesamte Spektrum der Teilhabe am
demokratischen Gestaltungsprozess zu - ohne Wenn und Aber. Eine
nur halbe Zulassung zur Teilnahme an der Demokratie kann es nicht
geben.
Ein weiterer Zweifel an der demokratischen Sauberkeit entsteht
dadurch, dass der Verfassungsschutz eine Regierungsbehörde ist,
welche die AfD ausspäht und keinem unabhängigen Organ die
Überprüfung obliegt. Dadurch entsteht nicht nur der Eindruck,
sondern auch der berechtigte Verdacht, dass es sich beim Verfassungsschutz
in Wahrheit um einen Regierungsschutz handelt, der eine effektive
Opposition mundtot machen soll.
Wir nennen uns phantastische-demokraten.de. Als solche
machen wir weder Werbung für die AfD, noch für die CDU noch
für sonst eine Partei. Unser Anliegen ist die Demokratie, und
die hat es, wie man sieht, dringend nötig.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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2. Jahrgang 2025 (Nr. 59)
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21.01.2025, Dienstag |

Centre Point Gebäude, London
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Centre_Point_London_2a.jpg
Urheber: Photograph by Mike Peel (www.mikepeel.net).
Genehmigung (Weiternutzung dieser Datei) CC-BY-SA-4.0.)
Als ich seinerzeit zum ersten Mal meinen Fuss auf Londoner Boden
setzte, liebe Leserinnen und Leser, da war das oben abgebildete
Centre Point Building einer von 3 (drei) Wolkenkratzern in der
Riesenmetropole.
Damals galt in London noch die Regel, dass kein Gebäude die
111 Meter hohe Kuppel der St. Paul's Cathedral überragen durfte.
Aber die Schleusen waren schon einen Spalt weit geöffnet.
Centre Point übertraf St. Paul's um wenige Meter und würde heute,
mit weniger als 150 Metern Höhe, nicht mal mehr als Wolkenkratzer
eingestuft werden. Inzwischen steht in London The Shard,
mit 310 Metern das höchste Gebäude Westeuropas (und gehört damit
im internationalen Vergleich allenfalls zur Mittelklasse).
In China gibt es zahllose Gebäude mit über 600 Metern Höhe, und die
Araber lassen sich Türme in die Wüste bauen, die die 1.000 Höhenmeter
knacken. Immer geht es dabei um die Frage: Wer hat den Grössten.
Eins muss man den Wolkenkratzern lassen, sie sind ausserordentlich
beeindruckend, auch wenn sie, wie in London, nicht immer zur Verschönerung
des Stadtbildes beitragen. Brutal grausam, was da in der Londoner City
geschehen ist. Dabei müssen Wolkenkratzer die Stadtlandschaft gar
nicht unbedingt erschlagen.
Der Center Point mitten im Westend, direkt an der Tottenham
Court Road Tube Station, wo ich jeden Tag ein- und ausgestiegen bin,
war damals wie heute ein eindrucksvoller Akzent, der mit einer Art
leichter Heiterkeit und schlanker Ästhetik die Stadtlandschaft
belebend aufmischt. So gestalterisch eingesetzt, können die hohen
Häuser eine echte Bereicherung sein.
The Shard gehört auch dazu.
Auch der MDR-Turm in Leipzig oder der Tour Montparnasse in Paris
(wo wir mit Blick auf den Eiffelturm auch schon zu Mittag gegessen
haben) oder der Fernsehturm am Alexanderplatz in Berlin. Sie alle
bilden solche Akzente (siehe Titelbild der vorigen Blognummer).
Ansonsten gibt es in Berlin trotz zahlreicher Hochhäuser streng
genommen keinen einzigen Wolkenkratzer. Da hat Frankfurt am Main
eindeutig die Nase vorn.
Als sog. Kreativer, welcher Art auch immer, braucht man im Grunde
nur ein Zimmer mit einem Arbeitsplatz am Fenster und Ausblick
auf eine anregende Szenerie, dann läuft die Arbeit wie von allein.
Und Ausblicke aus oberen Stockwerken von Hochhäusern sind eigentlich
immer an- und aufregend.
Dass ich kürzlich das Centre Point Gebäude auf dem Bildschirm
hatte, war reiner Zufall, wie das so passieren kann beim
Recherchieren. Fasziniert von der Erinnerung an alte Zeiten,
klickte ich ein bisschen herum und fand zu den Maklern, die
Wohnungen im Centre Point verkaufen wollen. Wunderschön. Die
Einzimmer-Appartements kosten etwa 1 Million Euro, die grösseren
Wohnungen, ganz oben, über 60 Millionen. Und aus denen hat man
einen Ausblick auf London, bei dem das Wort überwältigend noch
untertrieben ist. Das wird einem als Video vorgeführt. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass ein Stadtblick faszinierender sein
kann als dieser. Einfach atemberaubend und unbezahlbar.
Aber ich empfinde keinerlei Neid und gönne denen, die es sich
leisten können, den wunderschönen Blick. Und es gibt ja nicht
nur die menschengemachte Höhe, sondern auch die Höhe, die
der Schöpfer unseres Globus' geschaffen hat.
Der Ausblick in die Natur ist für mich immer noch das Grösste.
Das kann der kilometerweite Blick in die nordhessische
Mittelgebirgslandschaft sein oder im Deister ein Waldrand
am Feld oder der Blick in den eigenen Garten oder - wie
zur Zeit - der Blick in eine Baumkrone, die ihre Zweige zum
Fenster hereinstreckt. Alle diese Ausblicke habe ich, je
nachdem wo wir gerade gewohnt haben, schon geniessen dürfen,
und ich habe sie auf der inneren Festplatte gespeichert.
Jede dieser Szenerien hat ihr die Seele erweiterndes Potenzial,
und ich kann mich nicht entscheiden, welche ich bevorzuge.
Vielleicht aber doch den Blick aufs Meer. Wie damals aus
unserem im zweithöchsten Stock eines Hochhauses gelegenen
Appartement in Spanien mit dem Blick aufs Mittelmeer und
den Ifach-Felsen.
Vielleicht ist es aber auch in Montevideo der Blick auf den Rio
de La Plata (Bild unten. Foto von mir), der zwar ein Fluss ist,
aber so breit, dass man die Illusion hat, es sei schon
der Atlantik. Und für den Tangotänzer schwingt in diesem
Blick natürlich auch der Tangoklang eines Bandoneons mit...
"...y a lo lejos el son del bandoneón..." - "und
in der Ferne der Klang des Bandoneon"
(Homero Manzi in seinem Tango: Mañana zarpa un barco -
(Morgen läuft ein Schiff aus))

Hier spielt Aníbal Troilo, "Pichuco", (1914-1975), Bandoneon,
mit seinem Orquesta típica
den Tango
Quejas de bandoneón (Die Klagen des Bandoneon).
Komponist: Juan de Dios Filiberto (1885-1964)
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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11.01.2025, Samstag |

Das war ja ein richtiger Tsunami, der da über uns hereinbrach, liebe
Leserinnen und Leser, als die Zeitung Welt einen Kommentar von
Elon Musk veröffentlichte, in dem er die Meinung vertrat, das
runtergewirtschaftete Deutschland könne nur von der AfD gerettet
werden.
Der Welt-Redaktion muss ihre "mutige" Tat wohl selbst
Angst gemacht haben, denn deren Chefredakteur hatte der Einlassung
von Musk noch einen eigenen "klarstellenden" Artikel zu
der Causa beigefügt.
In der Sendung von Markus Lanz im ZDF wurde die Ungeheuerlichkeit
diskutiert, dass ein deutsches Presseorgan ausgeschert war und
Elon Musk ein Forum geboten hatte, sich darin in den deutschen
Wahlkampf einzumischen. Dass es sich um eine "Einmischung"
handelte, darin waren sich fast alle einig. So als gäbe es für
Ausländer nicht das Recht, sich zu einem deutschen Wahlkampf
öffentlich zu äussern.
Katarina Dunz, stellvertretende Chefredakteurin des Redaktions-
Netzwerks Deutschland (RND) erklärte auf die Frage von Lanz,
nachdem sie zunächst umständlich herumgeredet hatte, sie
hätte den Artikel von Musk nicht gedruckt, auch nicht mit einer
beschwichtigenden Erklärung des Chefredakteurs.
Ganz anders Mark Felix Serrao, Chefredakteur der Neuen Zürcher
Zeitung (NZZ) / Deutschland, der entgegnete: Natürlich hätten
wir den Artikel gedruckt, und zwar ohne einen "Beipackzettel"
wie in der Welt.
Er, Serrao, verstünde auch gar nicht dieses Misstrauen gegenüber
den deutschen Lesern. Die Welt sei doch eine seriöse Zeitung mit
intelligenten Lesern, die doch sehr wohl in der Lage wären, sich
ein eigenes Bild zu machen.
Hier prallten zwei fundamental unterschiedliche Vorstellungen
von Journalismus aufeinander. Die deutsche, von
Obrigkeitsgläubigkeit, Selbstgerechtigkeit und angemasstem
Erziehungsauftrag geprägt,
die schweizerische, mit der in 500 Jahren Demokratieschulung errungenen
Selbstsicherheit und Souveränität bei der Erfüllung
ihres Auftrags als 4. Gewalt im demokratischen Staat.
In Deutschland hat man sich bei den führenden Medien und ihren
Ablegern längst an eine Berichterstattung gewöhnt, die
angstvoll peinlich darauf bedacht ist, nicht von der sogenannten
Mainstream-Gesinnung abzuweichen.
Eine journalistische Taktik, die unerwünschte Wahrheiten
nicht aussprechen und trotzdem nicht allzu dreist lügen
will, kennt man sonst nur aus Diktaturen. Dort ist diese Taktik
allerdings erzwungen. In einer Demokratie hat der Volksmund für
dieses unwürdige Herumgeeiere längst den passenden,
verächtlich-spöttischen
Ausdruck gefunden: Betreutes Denken.
Ich rede hier natürlich nur von den sog. Leitmedien, die sich per
Pressekodex scheinbar freiwillig verpflichtet haben, den Mainstream
zu bedienen. Es gibt etliche andere Medien in Deutschland, aber die
sind vergleichsweise Nischenprodukte.
Herr Musk ist sicher ein bedeutender Mann, der viele epochale
Projekte am Laufen hat, und der es nun geschafft hat, zum finanziell
reichsten Mann der Welt zu werden. Seine Meinung zu erfahren, ist sicher
interessant - aber letztlich ohne Bedeutung. Denn wir sind
wir, haben unsere eigene Sprache, unsere eigene Kultur und unsere eigenen
Gedanken. Und danach handeln wir.
An dieser Stelle möchte ich aber auch Herrn Bundeskanzler Scholz
(wie auch schon im Fall Ukrainekrieg) meine Anerkennung aussprechen.
Herr Scholz hat sich nicht an dem allgemeinen, hühnerhofartigen
Gegacker um den Kommentator Musk beteiligt, sondern Gelassenheit angemahnt.
Die richtige Haltung, denke ich.
Mit der heutigen Blog-Nummer will ich auch nicht für oder gegen
eine politische Partei oder Denkrichtung Stellung beziehen. Mir geht
es, wie im Untertitel des Blogs gesagt, um den Erhalt demokratischer Werte
und Umgangsformen. Davon sind wir nämlich - und offensichtlich im
Gegensatz zur Schweiz - immer noch weit entfernt.
--------------------------------
Als Titelbild heute ein Blick auf drei Türme am Alexanderplatz in
Berlin. Links der Turm der St. Marienkirche, in der Mitte das Park
Inn Hotel by Radisson und rechts vorn der Fernsehturm.
Ich dachte, in einem Kommentar zum Stand der Demokratie in Deutschland
sollte es ein Titelbild aus der Hauptstadt sein, wollte aber nicht
schon wieder das Reichstagsgebäude oder das Kanzleramt abbilden,
sondern ein Motiv, zu dem wir eine persönliche Beziehung haben.
Im Park Inn Hotel by Radisson haben wir gewohnt, als die
argentinische Botschaft zu einem Empfang eingeladen hatte, der
anlässlich der Verabschiedung des damaligen Kulturreferenten der
Botschaft im Roten Rathaus stattfand. Da war dieses Hotel das am
nächsten gelegene und das Rote Rathaus fussläufig zu erreichen.
Der scheidende Kulturreferent hatte uns 2001 bei unserem Homero-Manzi-
Abend im Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) betreut, als wir in einer
öffentlichen Veranstaltung - mit freundlicher Unterstützung der
Botschaft der Republik Argentinien - den verehrten Tango-Poeten mit
Texten, Musik (von CD) und getanzten Interpretationen vorgestellt
haben.
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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05.01.2025, Sonntag |

Im Bild heute, liebe Leserinnen und Leser, ein Poster, das wir vor etwa
35 Jahren, zu abendlicher Stunde, einem Strassenhändler in Buenos Aires
abgekauft haben. Auf unsere Frage gab er an, das Kunstwerk selbst
geschaffen zu haben. Wir haben es ihm geglaubt, weil er auf uns nett und
glaubwürdig wirkte und weil es für die Erinnerung des Herzens angenehmer
ist, wenn man eine schöne und persönliche Geschichte damit verbindet.
Das Poster hängt seitdem an der Wand unseres Studios, in dem wir seit
langem auch wohnen. Denn bei uns ist unser alltägliches Leben mit unserem
Tangueroleben verschmolzen. Dementsprechend sind Wohn- und Tanzbereich eins
geworden.
Ich finde das Poster auch deshalb so passend zum Jahresanfang, weil es
in poetischer Form all das beschreibt, was unser Dasein lebenswert macht.
Kunst, Kultur und Tradition. Auf Argentinien und Uruguay bezogen, der
Tango. Symbolisiert durch das einsame Tanzpaar zu nächtlicher Stunde,
unter der Laterne, auf der menschenleeren Strasse des Barrios,
des typischen Stadtviertels als Lebens- und Kulturraum, mit sich allein,
versunken tanzend, der Mann selbstverständlich mit Hut, nur die beiden
nächtlichen Katzen, auch sie ein Pärchen, schauen zu.
Ja, das sind alles Klischees des Tangos, aber solche, die in den Ländern
am Rio de La Plata das Gefühl von Heimat, nach dem seelischen Zuhause
auslösen. Und so wie die (zumeist aus dem deutschsprachigen Kulturkreis
stammende) klassische Musik bei Menschen auf der ganzen Welt die Seele
zum Klingen bringt, so ist es der aus Argentinien und Uruguay stammende
Tango, der weltweit die Menschen der Tango"gemeinde" vereint in
dem "traurigen Gedanken, den man tanzen kann" (wie es der
argentinische Tangopoet und Komponist Enrique Santos Discépolo
mit seinem berühmten Spruch ausgedrückt hat). All das bringt unser heutiges
Titelposter wunderbar zum Ausdruck.
Und in dieser Friedfertigkeit und Geborgenheit haben auch wir diesen
Jahreswechsel erlebt. Wenn man allerdings vorübergehend am Tanzen
verhindert ist, muss die Erinnerung an strahlende Tanzerlebnisse über
den Mangel hinweghelfen. Und wenn es einem zudem verwehrt ist, ein
Konzerthaus zu besuchen, dann bietet das Fernsehen einen
willkommenen Ersatz für das unvergleichliche Gemeinschaftserlebnis
eines klassischen Konzerts im Konzertsaal.
So haben auch wir die Gelegenheit genutzt und im Vorfeld des
Jahreswechsels einige grandiose Musikdarbietungen genossen. Da gab es
auf Arte die Ballett Aufführung von A Christmas Carol von Charles
Dickens mit dem Finnischen Nationalballett, inszeniert von einem englischen
Team mit der Musik von Sally Beamish. Phantastisch getanzt vom Finnischen
Nationalballett. Wir haben noch nie ein so wunderbar poetisches, märchenhaft
stimmiges, zauberhaftes Balletttheater gesehen wie dieses. Eine echte Bereicherung.
Dann, am 30.12., auch auf Arte, Händels Messias in einer geradezu atemberaubend
packenden Aufführung der französischen Dirigentin Laurence Equilbey mit ihrem
selbst gegründeten Insula Orchester und Accentus Chor und 4 Gesangssolisten.
Alle beteiligten Künstler auf allerhöchstem Niveau. Selbst der Chor koloraturfähig,
als sei es nichts. Noch nie zuvor habe ich den Messias so mitreissend und zeitlos
modern gehört.
Im weltbekannten Bau der Semperoper zu Dresden habe ich manches wunderbare
Konzert erlebt. Die Staatkapelle Dresden ist eins der bedeutendsten
Sinfonieorchester der Welt. Was nun zu Silvester der Höhepunkt hätte werden
sollen, Schwanensee mit der wundervollen Musik von Tschaikowsky, war
in dieser Inszenierung für mich ein totaler Reinfall.
Schwanensee, der Inbegriff des märchenhaft traumhaften Balletttheaters,
voller tänzerischer Schönheit, von Farben und Musikrausch, sowas kann man
nicht verbessern wollen. Märchen muss man Märchen sein lassen mit ihrem
Zauber. Sie entziehen sich per se der Modernisierungswut durch
profilierungssüchtige Choreographen und Regisseure. Die grossartigen Tänzerinnen
und Tänzer haben mir leidgetan. Statt Harmonie, und Ästhetik schöner
tanzender Körper zeigen zu können, mussten sie zum Teil hässliche oder
groteske Bewegungen ausführen und viel umherlaufen. Das war mehr Gymnastik
als Tanz. Auf Kostüme war weitestgehend verzichtet worden, dafür musste sich
das Corps de Ballett in geschlechtsneutralen, von Kopf bis Fuss verhüllenden,
weissgrauen Overalls bewegen.
Die Staatskapelle Dresden spielte natürlich wunderbar mit ihrem grandiosen
Sound, insofern konnte man sich der Aufführung wenigstens konzertant erfreuen.
Was sonst zu Silvester in Deutschland los war, ist nur noch deprimierend
und zutiefst beschämend für unser Land. Offenbar ist der Niedergang nicht
aufzuhalten.
Die NZZ online nahm wieder einmal kein Blatt vor den Mund und titelte:
Silvester: Fünf Tote und Hunderte Verletzte sind nicht «normal»
Es folgen dann die ekelhaften Berichte von den Gewalttaten aus Berlin
(36 Wohnungen unbewohnbar, Schwerverletzte, Angriffe auf Polizei und
Rettungskräfte usw., das Übliche).
Auch aus anderen Städten gibt es ähnlich Widerwärtiges zu berichten.
In Göttingen soll es im Stadtteil Grone durch die massive Polizeipräsenz
weniger schlimm gewesen sein als vor einem Jahr.
Silvester in Deutschland. Als wir am Neujahrstag gegen 11 Uhr vormittags
zu unserem Gang aufbrachen, wurden wir plötzlich mit einem starken
Kanonenschlag attackiert, dessen Herkunft nicht zu orten war. Es gab
auch keinen Lichtblitz. Bis etwa 2 Stunden danach hatte ich ein taubes
Gefühl auf dem rechten Ohr.
Leute, die sowas machen, sind feige Schweine. Zu feige, um ihr
primitives Knallbedürfnis beim freiwilligen Militärdienst abzureagieren.
Stattdessen lauern sie im Hinterhalt, um ahnungslose Zivilisten anzugreifen.
Ich selbst bin militärgeschult und nicht so leicht aus der Fassung
zu bringen; um Ulrike hat es mir leidgetan bei ihrem Schrecken.
In Berlin sprach ein Anwohner von "bürgerkriegsähnlichen
Zuständen" in seinem Viertel (haben wir im Fernsehen gesehen).
Jetzt noch einmal ein paar Zitate aus der NZZ (aus dem Kommentar von
Nathan Giwerzew):
Doch die Explosionen und Angriffe in Berlin sind nur ein kleiner
Ausschnitt aus der Welle der Gewalt, die die Bürger in Deutschland
wieder einmal in der Silvesternacht ertragen mussten.
In der früheren Bundeshauptstadt Bonn schossen Jugendliche mit
Raketen auf Obdachlose. In Köln attackierten Unbekannte Einsatzkräfte
der Polizei und der Feuerwehr.
Viele Bürger haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass ein enormes
Polizeiaufgebot notwendig ist, um einen halbwegs friedlichen
Silvester in deutschen Städten zu ermöglichen.
Dabei ist die dominierende Tätergruppe in den deutschen Innenstädten
nicht schwer zu umschreiben. Meist sind es junge Männer mit
Migrationshintergrund und einer einschlägigen kriminellen Biografie,
die in der Silvesternacht randalieren. Sie verachten den Rechtsstaat
und nehmen seine Institutionen nicht ernst.
Soweit aus dem Bericht aus der NZZ online von Nathan Giwerzew.
Der Staat, also die gewählten Regierenden, hätten die Pflicht,
ihre Bürger zu schützen und in Deutschland einen Zustand wiederherzustellen,
der die Rückkehr zu einem positiven Lebensgefühl in unserer Heimat
möglich macht. Dieser Pflicht kommen die Regierenden seit mindestens zehn
Jahren nicht mehr nach.
Vielleicht hilft dieser Tango aus den 1930er Jahren etwas:
Pa' que lagrimear (Warum Tränen vergiessen...)
Unter dem spanischen Text meine Übersetzung und der Link zur Musik.
Pa’ qué lagrimear
Letra : Carlos Goicoechea y Rogelio Cordone
Música : Sebastián Piana (1903 - 1994)
Me lo marcó la vieja
Como con fuego,
Cuando mi padre en curda
Me cachetió,
Y en mis ojos de pibe
Guapo y altivo,
Hizo ver sus protestas
Un lagrimón.
"No lloran los varones"
dijo mi madre,
Y su mano temblona
Me acarició,
Por eso es que ahora
Aguanto las aflojadas,
Y no me saca llanto
Ningún dolor.
Pa’ qué lagrimear
Por causas perdidas,
No se va a regar
Con llantos, la vida.
Y mala querida
Y amigos infieles,
Siempre en nuestros rieles
Hemos de encontrar.
Pa’ qué lagrimear
Si en nada hay consuelo,
Ya no ha de bajar
La vieja del cielo.
Y en mi corazón
Cansao de sufrir,
Me grabó al partir:
"No llora un varón"
-------------------------------------------------------------
Orquesta: Adolfo Carabelli (1893 - 1947)
Canta (Estribillista): Carlos Lafuente (1908 – 1989)
-------------------------------------------------------------
Warum Tränen vergiessen
Text : Carlos Goicoechea y Rogelio Cordone
Musik : Sebastián Piana (1903 - 1994)
"Die Mutter hat es mir
wie mit Feuer eingebrannt,
Wenn mein Vater mich prügelte
im Suff
und ich im jugendlichen
Hochmut des Protestes
eine dicke Träne sehen liess.
Männer weinen nicht,
sagte meine Mutter,
Und ihre zittrige Hand
streichelte mich.
Deshalb kann ich jetzt
Ihr Hinscheiden ertragen,
Und kein Schmerz lockt mir
ein Weinen hervor.
Warum Tränen vergiessen
Wegen einer verlorenen Sache,
Man wird nicht das Leben
mit Weinen bewässern.
Und eine falsche Geliebte
und untreue Freunde
Begegnen uns immer
Auf unserer Bahn.
Warum Tränen vergiessen
Wenn's nirgendwo Trost gibt
Wenn die Mutter nicht mehr
aus dem Himmel herabsteigt.
Und in mein Herz,
Müde vom Leid,
Grub beim Abschied sich ein:
Dass "ein Mann niemals weint."
------------------------------------------------------------------------
Orchester: Adolfo Carabelli (1893 - 1947)
Refrainsänger (Estribillista): Carlos Lafuente (1908 – 1989)
------------------------------------------------------------------------
Estribillista bedeutet Refrainsänger. In der früheren Tangozeit war
es nicht unüblich, dass der Sänger oder die Sängerin nur den Refrain
des Liedes sang.
Hier die Musik
Es ist eine sehr alte Aufnahme, wahrscheinlich muss man da am Ton etwas regulieren.
Und hier die Adresse in Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=Ts6fmatnRgw
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
phantastische-demokraten.de - Der Blog
2. Jahrgang 2025 (Nr. 56)
Kommentare zu Politik, Gesellschaft und Kultur
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01.01.2025, Mittwoch (Neujahr) |

Wir haben es geschafft, liebe Leserinnen und Leser, 2025 ist da - und wir
sind alle miteinander drin.
In Kürze geht es hier weiter, aber so ganz ohne eine neue Nummer zum
neuen Jahr sollte es am 1. Januar doch nicht bleiben. Also Mut, Zuversicht
und gute Laune für morgen, den 1. Arbeitstag im neuen Jahr!
Bis zum nächsten Mal...

Eckart Haerter
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